erlebnispädagogische "Herausforderungstour" Kroatien 2022

Am 23. September ging es für 16 Schüler der Klasse 10 mit Betreuerteam unter dem Motto "Herausforderung 2022" auf große Tour nach Kroatien. Monatelang haben sich verschiedene Schülerteams im Rahmen des WR - Unterrichtes auf diesen Tripp vorbereitet und mit Unterstützung geplant.
Neben Essenplanungs-, Programm-, Sicherheits-, Bootsguide-, Logistikteam, ... wurde u.a. ein Deeskalationstrainerteam und Wohlfühlbeauftragte an Board eingeteilt. Die aufregende Tour konnte beginnen! 


Das "Herausforderungsteam" 2022:


Klassenlehrerin Aniko Rozgonyi-Zink, Organisator Karsten Anders, Erzieherin und gute Seele Susann Metzner.

Skipper Oli Stark und Peter Oppel.



Tag 0 - 23.09.22 - Anreise


 Die Anreise begann schon mit einer riesigen Herausforderung. Der Bus hatte 3 Stunden Verspätung und somit war klar, wir verpassen den Anschlussbus in München. Dank unserer Fahrereltern mit eigenen Kleinbussen, die uns kurzerhand nach München fuhren, konnten wir aber pünktlich in Richtung Zadar starten. Danke dafür!!!


Um 3.15 Uhr haben wir die slowenisch-kroatische Grenze zu Fuß übertreten. 7.55 Uhr waren wir dann geschafft, aber glücklich nach 18 Stunden in Zadar.


Tag 1 - 24.09.2022 - Zadar


Morgens am Busbahnhof angekommen, hieß es Taschen einsperren und los zum Sightseeing in die Altstadt von Zadar. Highlights waren der Blick vom Glockenturm auf die City und die legendäre Seeorgel an der Promenade.



Überrascht waren wir von dem fantastischen Empfang, den uns die Stadt Zadar bereitet hat. Mehr als 70 Tanzgruppen aus ganz Europa waren extra für uns in die kroatische Stadt angereist, um uns eine Show zu bieten. Wir fühlten uns geehrt. :)


Dann ging es endlich zur Marina nach Sukosan. Alle waren gespannt auf die Segelboote. Nach einer kurzen Einweisung hieß es dann: "Alle Mann an Board". Technik, Kajüte, ... einfach alles wurde inspiziert.

Gemeinsam ging es dann zum Großeinkauf. Gar nicht so einfach für ein einundzwanzigköpfiges Team zu kalkulieren.

Highlight war sicher das erste gemeinsame Abendbrot auf dem Boot. 


Tag 2 - 25.09.2022 - Sukosan Marina nach Muline


Die erste Nacht auf dem Boot haben wir überstanden. Durch den sanften Wellengang konnten alle gut schlafen. 

 

Jetzt gibt es erst einmal Frühstück!



Nach einer ausgiebigen Mahlzeit gab es die wichtige Einweisung ins Segeln inklusive Sicherheitscheck mit unseren Skippern Oli und Peter. 


Nachdem bei unsere "Twiggy" (Boot 2) der Motor auch starten wollte, ging es los. Das erste Mal raus auf See. Das Wetter ließ zu wünschen übrig, rauhe See und Regen! Trotzdem waren wir alle hoch motiviert und gut gelaunt! Auf nach Muline!


Nach aufregender Fahrt fanden wir zum Glück die letzten zwei Bojen in der Bucht von Muline.

Hier "Festzumachen" war nicht so einfach, schließlich war es unser erstes Bojenfangmanöver.


Dann wurde die "Jolle" klar gemacht und es ging für einige zum Landgang, die anderen nutzen die Zeit für das erste Bad in der 23 Grad warmen Adria. Höhepunkt oder Herausforderung des Tages war eine Rohrverstopfung auf unserer "Sagitta" (Boot 1). Fachmännisch löste unser Skipper mit "Leuchtmann" Maxi das Problem.

Unser Kochteam am heutigen Abend verwöhnte uns mit Nudeln alla Sagitta und Twiggy :)



Tag 3 - 26.09.2022 - Veli Rat


Frühstück am Morgen in Muline.
Unser Auftrag: zum Markt übersetzten, einkaufen, Bojenplatz bezahlen, "Jolle" einholen, ...

Dann ging es in Richtung Wracktauchen nach Veli Rat vorbei am U-Boot Hafen.




Festgemacht haben wir dann im Bojenfeld Veli Rat. Von dort aus gab es einen Landgang zum Leuchtturm.


Highlight war natürlich der Geburtstag von Ayleen!!! Den haben wir gebührend gefeiert!


Neben den täglichen Herausforderungen wie Toilettenverstopfung, Abstimmungsschwierigkeiten bei der Tourplanung, Seekranker Besatzung , Motoraussetzer bei der "Jolle",  ... ein toller Tag!


Tag 4 - 27.09.2022 - Bozava U - Boothafen


Gestern sind wir unter einem wunderschönen Sternenhimmel eingeschlafen. Es war eine ruhige Nacht. 6.15 Uhr Platzregen gegen, dann 8.00 Uhr am Morgen wurden wir von Sonnenstrahlen geweckt und nutzen das Wetter zum Baden. Boarddusche durfte auch nicht fehlen. 




Unsere Idee mit der Drohne zu fliegen war nicht die Beste, da sie an Land abstürzte. Eine Drohnenauffindungsspezialeinheit machte sich mit der „Jolle" auf die Suche. 

Anschließend startete das erste Boot nach Veli Rat zum Einkaufen. Das zweite Boot setzte die Segel und sicherten ein Platz im

U Boot Hafen auf Dugi Otok nahe Bozava.

Dort war Supboarden, Schnorcheln und eine Landwanderung angesagt. Am Abend setzte wieder Regen ein. 

Nun gab es Zeit zum Grillen an Board, jedoch dies gestaltete sich schwierig, da wieder Wind und Regen einsetzte.




Tag 5 - 28.09.2022 - Auf zum Naturpark Telašcica!


Die letzte Nacht regnete es unaufhörlich in Strömen! Doch am Morgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Das türkisfarbene Wasser war verlockend und so erledigten einige von uns ihre morgendliche Routine gleich im Meer. Schließlich müssen wir mit der Wasserration an Bord haushalten! Andere stiegen aufs Supboard oder erkundeten noch einmal mit Schnorchel und Taucherbrille die Unterwasserwelt. Dabei wurden nicht nur Fische bestaunt, sondern auch nach einem über Bord gegangen Handtuch getaucht.




Gegen 10.00 Uhr starteten wir mit der Segeltour, dabei legten wir ca. 30 Seemeilen zurück. Wesley und Amanda waren heute unsere Steuermänner und haben ihre Sache echt gut gemacht. Der Wind kann dabei ganz schön herausfordernd sein! 

Zwischendurch wurde zum Tank- und Einkaufstop in Zaglav angelegt.


Natürlich durfte ein Kurzlehrgang in Knotenkunde nicht fehlen. Wir lernten den Palstek und Kreuzknoten.


Besonders beeindruckend war die Meeresenge bei Mala Pro Versa. Diese ist ca. 40 Meter breit und nur 5 Meter tief. Was für ein Manöver! Dann segelten wir durchs Eingangstor zur wunderbaren Inselgruppe der Kornaten. Gegen 16.00 Uhr wanderten wir zur Steilküste im Nationalpark. Der Aufstieg war ganz schön kräftezehrend. Oben angekommen wurden wir mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Auf der "Sagitta" war Tom der Koch und auf der "Twiggy" kochte der Skipper höchst persönlich, sie verwöhnten uns mit Chili con Carne. 




Tag 6 - 29.09.2022 - Überfahrt Pasman


Es gibt wieder Einiges zu erzählen. Auch heute haben wir den Naturpark Telašćica mit all seinen Sehenswürdigkeiten bewundert und bewandert. Selbst die kleinen Dinge, wie ein Kletterwald wurden genaustens unter die Lupe genommen. Die atemberaubenden Steilklippen, der wunderschöne Salzwasser - Silbersee mit Badestopp und die Steintürme waren die Highlights des Tages. Natürlich halfen wir alle dabei die Gebilde ein wenig höher zu bauen. Unsere Skipper erzählten uns, dass es Glück bringe, einen weiteren Stein auf die bereits bestehenden Haufen  zu legen. Das schöne Wetter trug zu unseren guten Laune bei. Ein wenig wurde unsere Euphorie jedoch durch die verschmutzten Toiletten im Naturpark gemindert.





Wer findet unsere Boote auf dem Bild?


Die Überfahrt zur Insel Pasman war windig, aber dadurch ideales Segelwetter. Das Bojenfangen in Kraj gestaltete sich als Herausforderung. Nur mit Hilfe des Beibootes gelang das Vorhaben. Für Amanda endete der Tag ziemlich nass, als sie bei ihrer heroischen Rettungsaktion in Klamotten ihrem Schuh ins Wasser hinterher sprang. Ein wundervoller Tag mit der einen oder anderen kleinen Herausforderung geht zu Ende. 


Impressionen von den Booten. Man achte auf unser Campingklo!


Tag 7 - 30.09.2022 - Zurück nach Sukosan


Unsere Nacht war kurz. Um 1.00 Uhr wurden wir von einem heftigen Gewitter in der Bucht von Pasman überrascht. Unzählige Blitze ließen den Himmel über uns taghell erscheinen. Einige von uns fanden dies spannend, doch die meisten verspürten richtige Angst. Alle Crewmitglieder mussten sofort heraus aus den Betten und sich im Innenraum des Bootes versammeln. Für alle Eventualitäten galt es sich vorzubereiten, immer die Rettungswesten im Blick. Unsere Boote wurden mehrmals gesichert, die Gewitterfront rollte auf uns zu und wir konnten nur abwarten. Skipper Peter und Oli, sowie "Bootsjunge" Karsten sicherten sich an Deck mit Gurten, harrten aus und versuchten die Kontrolle über die Situation zu behalten. Unglaublich, welchen Naturgewalten man plötzlich ausgesetzt sein kann und welche Kräfte der Wind besitzt, wenn er mit 80 km/h über ein Segelboot hinweg pfeift. Wir hofften nur, dass uns das Seil an der Boje hält. Das Bootsvordach von unserer "Twiggy" wurde vom Wind abgerissen und musste repariert werden. Der "On- Deck- Schlafplatz" unseres Skippers Oli wurde geflutet. Eine ganze Stunde dauerte das ganze Spektakel!



Als wäre nichts gewesen, weckte uns auch heute wieder die Sonne. Einige von uns haben sich bereits an das Zähneputzen mit Meereswasser gewöhnt. Leider sind heute schwere Verluste zu melden. Karstens Drohne hat sich selbstständig gemacht und wollte unbedingt eine Notlandung auf dem Wasser durchführen. Jetzt ruht sie auf dem Grund der Adria! Trotz aller Verluste und mental gebeutelt ging es für ein kurzen Zwischenstopp zur Herzinsel, wo Tom ausgerechnet an der busenförmigen Insel mit einem beherzten Sprung den Bikini von Frau Zink rettete. Dann segelten wir wieder in Richtung Sukosan. Beim Tankmanöver unserer "Twiggy" wurde das Boot Böe erfasst, gegen die Kaimauer gedrückt und dabei beschädigt. Zum Glück hatten wir eine Versicherung abgeschlossen die für den Schaden aufkommt. Mit Feingefühl, fachmännisches Wissen und Können unserer Skipper landeten wir alle wohlbehalten wieder im Yachthafen von Sukosan.  

Kleiner Funfact: Für seine großen Verdienst erhielt Oli, unser Skipper und Mann für alle Fälle die "Goldene Wäscheklammer" in doppelter Ausführung. Die größten Herausforderung an Bord waren der Toilettengang und die Körperhygiene, deshalb freuten sich alle tierisch auf die sauberen sanitären Anlagen in der Marina.



Den letzten Abend wollten wir bei einem gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria gemütlich in Sukosan ausklingen lassen und bestellten in einen First Class Restaurant 2 Tische. Dort angekommen, stellten wir fest, dass sie ihre Speisekarte auf Fisch umgestellt hatten. Kurzer Hand zogen wir weiter auf der Suche nach einer anderen Pizzeria. Die nächsten beiden waren voll, eine geschlossen, aber bei der vierten hatten wir Glück. Es schmeckte lecker!!! Ein Trupp war noch zum Späteinkauf ab geordert und passierte dabei die "mexikanische" Grenze. Der andere Teil begann an Bord mit den Aufräumarbeiten. Wie gewohnt enttäuschte uns der Regen an diesen Abend nicht...es begann zu regnen.


Mitternacht gab es noch eine kurze Krisensitzung. Es wurde festgestellt, dass sich die Busverbindung von der Marina nach Zadar komplizierter gestaltete als gedacht. Die stündlichen Busse fuhren samstags nicht und andere waren online ausgebucht. Es waren 8.48 Uhr noch 7 Plätze und 13.03 Uhr noch 3 Plätze verfügbar, was für unsere Gruppe nicht ausreichend wäre. Nun stand die teure Option mit Taxis bzw Shuttle alle nach Zadar zu transportieren oder auf gut Glück alle in den 8.48 Uhr Bus zu bekommen, was eine kurze Nacht bedeuten würde.


Tag 8 - 01.10.2022 - Rückfahrt


Der Tag startete extrem früh (6:00 Uhr). Mit etwas Hektik und Stress frühstückten wir das letzte Mal auf unseren Booten, manche schmierten sich Lunchpakete und alle packten die letzten Sachen zusammen. Um 8:15 Uhr liefen wir mit schweren Gepäck zum Bus. Da gab es schon unser erstes Problem. Der Bus kam nicht. Dennoch warteten wir weiter, doch mit Pünktlichkeit haben es die Busse hier nicht, der Bus kam 15 min zu spät. Jedoch hatten wir Glück und konnten alle gemeinsam nach Zadar fahren. Dort hatten wir noch 4 1/2 h Zeit und vertrieben diese in Kleingruppen, um die letzten Kuna auf den Kopf zuhauen und in Reiseproviant umzusetzen. Dieser Bus kam pünktlich 14:30 Uhr und die meisten freuten sich auf 4h Schlaf. 


In Zagreb angekommen, informierte sich unser Logistiker Arne über die Abfahrtszeit des Anschlussbusses. In dem dreistündigen Aufenthalt machte sich eine kulturbegeisterte Kleingruppe auf den Weg in die City. Auch in Zagreb haben sich die Kroaten was für uns einfallen lassen. Mit einen Zagreb Marathon und Food Film Festival wurden wir empfangen. 20.50 Uhr starteten wir unsere endgültige Heimreise nach Deutschland



Punkt 22.00 Uhr waren wir an der kroatisch/ slowenischen Grenze und verbrachten fast eine Stunde im schwarzen Loch zwischen beiden Ländern wegen Passkontrollen.